instrumentalkompositionen. mit dem in den siebzigerjahren beginnenden siegeszug elektronischer tanzmusik hat sich der remix als produktionsmethode fest im musikbusiness etabliert. dabei ist die kunstform, bereits vorhandenes material neu und vor allem ganz persönlich zu interpretieren, ein phänomen, das es erstens schon vorher und zweitens in der klassischen musik gab. der new yorker pianist bruce brubaker ist ein künstler, der seine gesamte karriere diesem konzept gewidmet hat. er wurde dafür bekannt, stücke anderer künstler nicht nur nachzuspielen, sondern in deren kompositionen seine persönlichkeit originär einzuschreiben, so dass sie eine neue, einzigartige form annehmen. zu seinen besonderen stärken zählt die interpretation der musik von philip glass. auf seinem album -codex- geht brubaker einen schritt weiter, indem er gleich zwei originale auf künstlerisch editierende weise miteinander in dialog bringt. zum einen werke aus der -codex faenza-, einer erst in den 1930ern wiederentdeckten sammlung mit instrumentalmusik für orgel, klavier und harfe aus dem frühen 15. jahrhundert, zum anderen stücke aus terry rileys 1964 veröffentlichter zusammenstellung -keyboard study no. 2-.