Nick Curly sein Debutalbum >Between The Lines< ... selten harmonierten Titel und Inhalt besser miteinander als bei Nick Curlys DebŸtalbum. Mit jeder Menge Soul, EinfŸhlungsvermšgen und musikalischem Feinsinn bahnt sich der Mannheimer seinen Weg aus den Dancefloors dieser Welt in die Riege zeitloser Houseproduzenten a la Moodymann, Move D oder Larry Heard.
Between The Lines ist ein Album, das gehört und nicht gefeiert werden möchte. Nick Curly - ein Name, der das Bild der globalen Clublandschaft über die letzten Jahre geprägt hat wie kaum ein zweiter. Als treibende Kraft hinter dem sogenannten Sound of Mannheim galt der Mannheimer lange Zeit als der Shootingstar der internationalen Houseszene. Diesen Status hat Curly längst hinter sich gelassen. In der Spitze der internationalen DJ-Elite angekommen, adelte ihn der weltbekannte ibizikenische Club Space jüngst sogar mit einer Residency - eine Auszeichnung, die sonst Genregrößen wie Carl Cox und Armin van Buuren vorbehalten ist. Mit Between The Lines geht Nick Curly nun den nächsten Schritt in seiner eindrucksvollen Karriere. Wie der Titel bereits andeutet, handelt es sich dabei um mehr als die Reminiszenz seiner bisherigen DJ-Laufbahn. Vielmehr präsentiert sich der Mannheimer auf seinem Debütalbum von einer ganz anderen Seite und gibt dem Hörer einen Einblick in den Menschen Nick Curly - und zwar abseits des kunterbunten Clubzirkus. So darf man sich mit Between The Lines auf ein durchaus anspruchsvolles Künstleralbum freuen. Entgegen dem Trend zum Retortentrack aus dem Rechner verlässt sich Curly auf das klassische Rüstzeug guter Musik: echte Instrumente, echte Sänger, echte Emotionen. In diesem Sinne zeigt sich das Erstlingswerk musikalisch reichhaltig und verwöhnt den Hörern mit virtuos eingespielten Basslines, markanten Vocalparts und organischen Percussions. Besonders schön hört man das z. B. in Piano in the dark. Dessen melancholische Klavierparts in Verbindung mit der einfühlsamen Stimme von Sänger Worthy Davis erinnern ungemein an das Flair der legendären New Yorker Pianobars. Dem 4/4 Beat ist Nick Curly dabei stets treu geblieben, ohne die atmosphärische Vielfalt seiner Tracks dadurch in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen. Vielmehr verstärken die eingängigen Rhythmen die Botschaft seiner Tracks noch. Die trocken groovenden Drumpatterns in Wrong Hands ergänzen sich beispielweise prächtig mit den hypnotischen Synthesizer-Akkorden. Ein Stück modernes Detroit, das typisch Between The Lines sowohl zu Hause, als auch auf dem Dancefloor funktionieren dürfte. Insgesamt präsentiert sich Nick Curlys erstes Studioalbum dank intelligenter Arrangements und ausgereiftem Producing als erfrischendes Klangerlebnis, das den Musikgenießer anspricht und zum mehrmaligen Hören einlädt.