Weiche, zur Kontemplation einladende Flächensounds: Elektronik-Album von 1980.
Auf dem 1980 veröffentlichten Album "Atmosphere" erleben wir den Elektronikmusiker Adelbert von Deyen in Höchstform. Beim ersten Stück, "Timemachine", treibt ihn die Schlagzeug-Begleitung von Wolfgang "Zabba" Lindner zu schwungvollem Elektro-Krautrock. Lindner war Anfang der 1970er bereits in der Progrock-Band Tomorrow’s Gift in Erscheinung getreten und hatte 1974 zusammen mit Carsten Bohn ein experimentelles Percussion-Album ("Vollbedienung Of Percussion") eingespielt. Auch auf dem zweiten Stück "Silverrain" ist er zu hören, wenn auch nicht so schwungvoll. Weitere acht Titel sind dem Titelthema "Atmosphere" zugeordnet. Hier laden langsam gleitende Synth-Flächen mit minutenlang gehaltenen Dronesounds, Schwebungen und Synth-FX zur Kontemplation ein. Der zeitliche und finanzielle Produktionsaufwand für dieses Album war enorm. Unermüdlich komponierte von Deyen im Heimstudio, experimentierte mit seinen Synthesizern und suchte neue Klänge. Für den Feinschliff sorgte Lars Hidde, der im Star-Studio Hamburg eine neue Abmischung und das Mastering übernahm. "Atmosphere" markiert das Ende von Deyens Ambient-Phase: Mit Softrock-Balladen und sozialkritischen Texten auf dem folgenden vierten Album "Eclipse" hatte wohl kaum jemand gerechnet.