»Alle Liebe nachträglich« heißt ein nun erscheinendes gemeinsames Album, auf dem die Sängerin Mine und der Rapper Fatoni das Konfliktpotenzial zwischenmenschlicher Beziehungen ausloten. Denselben Titel trägt nun auch die erste Single: Alle Liebe nachträglich ist das tragische Protokoll einer gescheiterten Beziehung. Man kann eben doch auf Deutsch über die Liebe und ihr Scheitern singen, ohne Schlagermusik zu machen! Auf Alle Liebe nachträglich lassen Mine und Fatoni Kitsch und Schwulst keinerlei Raum: Es geht um den Scherbenhaufen danach, die Konsequenzen eigenen Handelns, die Unumkehrbarkeit einmal getroffener Entscheidungen und das Wissen um all diese Dinge. Was bleibt nach dem Ende einer Beziehung? Verletzte Gefühle, Vorwürfe, ein Scherbenhaufen – und manchmal ein Song wie »Keine Liebe nachträglich«. Die elektronisch grundierte Popmusik, die Mine und Fatoni zu diesem Dialog finden, vollbringt ein wahres Wunder. Mit Anklängen an NDW, Pop Noir, und HipHop illustrieren die beiden ihr Anliegen kongenial. Diese Musik entwickelt eine unwiderstehliche Sogwirkung, weil man gleich spürt: Mine und Fatoni verraten ihre Themen nicht. Deshalb gelingen ihnen Momente aufrichtiger Wahrhaftigkeit.