Gregor Schwellenbach - THE BODY AS ARCHIVE

THE BODY AS ARCHIVE (LP)

12 Inch

Galerie / GLR1

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Gregor Schwellenbach hat einen radikal einfachen Ansatz für die Musik zum Tanzfilm-Essay >The Body as Archive< gewählt. Mit seiner Filmmusik hat er eine Art Katalog von Klängen geschaffen, die klar und deutlich geordnet sind, die in ihrer Schlichtheit, ja: Nacktheit präsentiert werden.

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Gregor Schwellenbach hat einen radikal einfachen Ansatz für die Musik zum Tanzfilm-Essay „The Body as Archive“ gewählt. Mit seiner Filmmusik hat er eine Art Katalog von Klängen geschaffen, die klar und deutlich geordnet sind, die in ihrer Schlichtheit, ja: Nacktheit präsentiert werden. Denn die Klänge sind nicht eingebaut in ein klassisches Gerüst aus Rhythmus-Harmonie-Melodie, sie werden ganz sachte eingeführt, vorgezeigt, einer nach dem anderen, manchmal gehen sie zusammen, dann stehen sie wieder für sich. Es ist eine sehr sinnliche Herangehensweise, die von Schwellenbach aber streng systematisch durchgeführt wird. Oder umgekehrt: Seine Komposition ist streng systematisch, die genau deshalb der Sinnlichkeit – der Entfaltung der einzelnen Klänge – größtmöglichen Raum bietet. Es ist ein Ringen um Ordnung, das nicht zur Erstarrung in einem System führt, weil Schwellenbach behutsam und in jedem Moment unprätentiös vorgeht. Er hat sich die Regeln für „The Body as Archive“ ganz klar gesetzt: Alles ist von Hand gespielt, es kommen nur die Instrumente zum Einsatz, die Schwellenbach selber spielt – Tasteninstrumente (Rhodes, Klavier, Synthesizer) und Kontrabass. Fast alle musikalischen Aktionen sind in der gleichen Tonart gehalten, die Akkordfolgen sind beliebig kombinierbar, alles passt zu allem, die zehn Abschnitte von „The Body as Archive“, gemastert von Taylor Deupree, ließen sich auch parallel abspielen, ohne dass es kakophon klänge. Alles ist von purer Präsenz, es entsteht ein schlicht gewebtes Band von Eleganz und Achtsamkeit. Die Ordnung von Dingen (hier: von Klängen) – in der Regel eine vorbereitende, didaktische , einübende, disziplinierende Tätigkeit – schlägt um und wird Poesie. Die Ordnung transzendiert sich selbst. (Felix Klopotek)


For the dance film essay „The Body as Archive“ Gregor Schwellenbach chose a simple yet radical approach: he created a kind of catalog of sounds, clearly structured, presented with sobriety and boldness. The sounds are not embedded in the familiar frame of rhythm-harmony-melody; rather, they are introduced smoothly, presented one after the other, sometimes going together, then standing alone. It is a sensual approach, at the same time executed strictly systematically. Or vice versa: Schwellenbach’s composition is strictly systematical, giving maximum space for sensuality and the unfolding of sounds. Schwellenbach strives to create a system that doesn’t become rigid, by treating the material gently and with sincerity. In composing „The Body as Archive“ he sets clear rules: everything is played by hand, he only uses instruments he plays himself: Keyboards (Rhodes, piano, synthesizer) and double bass. Almost all material is played in the same key, the chords can be used in any combination, everything fits to everything. The ten parts of „The Body as Archive“, mastered by Taylor Deupree, could be played all at the same time without sounding cacophonous. Everything is pure presence, a gently woven stream of elegance and attentiveness. The organization of sounds - usually an action of preparation, didactic and discipline - turns into poetry.
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