At least one good thing to come out of the shitshow that was (is) 2020 - it gave Sleaford Mods enough material and motivation for a new album. What better way to start a new year than hearing Jason Williamson bark into the face of establishment.
2020, wir müssen reden! Corona, Brexit, Johnson, Trump und jede Menge andere Scheiße, die in der Welt vor sich geht. Für Jason Williamson und Andrew Fearn aka Sleaford Mods bietet dieses Seuchenjahr natürlich reichlich Material für ein neues Album. Williamson, auch bekannt als eine der spitzesten Zungen Englands, nimmt auch auf dem neuen Album „Spare Ribs“ kein Blatt vor den Mund. Über die Jahre haben sich die Sleaford Mods zu einer relevanten popkulturellen außerparlamentarischen Opposition gemausert, deren Liveshows mittlerweile überall die großen Hallen füllen (würden, wenn es sie denn gäbe).
Jason Williamson spricht die Sprache der Menschen auf der Straße, hat dabei ein Gespür für ihre Sorgen sowie Nöte und trägt sein Herz stets auf der Zunge. Dabei klingt die Karriere der Sleaford Mods fast schon zu kitschig, um wahr zu sein. Aus einem Hobbykeller in Nottingham heraus erobern zwei normale Typen mit ihrer eigenwilligen Musik binnen kürzester Zeit die ganze Welt. Richtig bewusst wurde Williamson das erst auf Touren in Australien und den USA, wo ihm klar wurde, dass seine Texte und die Musik der Band eine universelle Sprache sprechen, die Fans auf der ganzen Welt verstehen können. Selbst wenn man die Lyrics, auf Grund des derben Akzents und der Geschwindigkeit mit der Jason Williamson seine Geschichten erzählt, nur bedingt versteht, vermittelt der intensive Sound eine Dringlichkeit, die unmissverständlich ist.
Der Titel des sechsten Albums ist „Spare Ribs“. Der Name bezieht sich auf die Corona-Krise in England, wo manchen politischen Eliten, das Leben ihrer Mitmenschen verzichtbar erscheint. Die erste Single heißt „Mork n Mindy“ und ist ein Duett von Jason Williamson und der britischen Newcomerin Billy Nomates. Jason über den Track “Mork n Mindy is the sound of the central heating and the dying smells of Sunday dinner in a house on an estate in 1982. Concrete, dinted garages, nicotine. Where beauty mainly exists in small cracks on the shell of your imagination. Captured perfectly in Ben Wheatley’s video for the song.” Auf einem weiteren Song singt Amy Taylor, Sängerin der australischen Punkband Amyl & The Sniffers.
„Spare Ribs“ wurde binnen 3 Wochen während des Lockdowns aufgenommen und filetiert textlich das politische Establishment. “'Our lives are expendable under most governments, secondary under a system of monetary rule. We are stock if you like, parts on a shelf for the purposes of profit, discarded at any moment if fabricated or non-fabricated crisis threatens productivity. This is constant, obviously and notably in the current pandemic. The masses cannot be present in the minds of ill-fitting leaders, surely? Or else the realization of their catastrophic management would cripple their minds. Much like the human body can still survive without a full set of ribs we are all 'spare ribs’, preservation for capitalism, through ignorance and remote rule, available for parts.”
In kürzester Zeit sind Sleaford Mods zu einem elementaren Bestandteil der britischen Kulturszene geworden. In Zeiten wie diesen ist die räudige Stimme dieser Band wichtiger denn je, denn niemand bellt der High Snobiety kesser ins Gesicht als Jason Williamson. Mit „Spare Ribs“ wird er das 2021 noch etwas lauter tun.