Modern
BLUE NOTE TONE POET EDITION: Produziert von Joe Harley, komplett analog von Kevin Gray von den Originalbändern gemastert, RTI-Pressung (180g), tabiles Tip-on-Gatefold, wattierte Innenhülle. Der Titel von Wayne Shorters elftem Blue-Note-Album kam nicht von ungefähr. Denn auf “Schizophrenia” begab sich der Saxofonist 1967 mit einem All-Star-Sextett auf eine atemberaubende Gratwandlung. “Diese Musik bewegt sich an der Grenze zwischen Post-Bop und Free-Jazz”, meinte Stephen Thomas Erlewine auf AllMusic, “sie wurzelt im Post-Bop, weiß aber, was auf der anderen Seite der Grenze vor sich geht. Ein paar Jahre später sollte Shorter diese Grenze überschreiten, aber ‘Schizophrenia’ knistert vor Spannung, weil er und seine Kollegen versuchen, die beiden Extreme auszubalancieren.” Der aus Kansas City stammende dynamische Hammond-B3-Organist Big John Patton spielte in den 1960er Jahren eine Reihe von exzellenten Soul-Jazz-Alben für Blue Note ein. Meist war er auf ihnen in der Standard-Besetzung mit Orgel, Gitarre und Schlagzeug sowie Verstärkung durch Bläser zu hören. Von diesem Schema wich er erst 1965 auf dem grandiosen Album “Let ‘Em Roll” ab, auf dem er mit Bobby Hutcherson zusammenarbeitete. Der Vibraphonist ergreift hier die Gelegenheit, um Pattons Musik mehr Tiefe und Struktur sowie einen moderneren Dreh zu verleihen.