Keaton Henson legt die Rolle des „ruhigen Jungen“ ab, die einen Großteil seiner Karriere geprägt hat. Auf seinem neuen Album „Parader“ widmet sich der schwer fassbare Songwriter den Grunge-Klängen seiner Jugend und verbindet emotionale Dunkelheit, Melancholie und brodelnde Frustration, während er sich mit den Spuren seiner Vergangenheit auseinandersetzt: „Ich hatte Angst, zu laut zu sein, aber dann kam es einfach so heraus.
Was sich auf den zwölf Tracks von „Parader“ entfaltet, ist eine introspektive Autopsie der Zeit, die sich verzerrt und faltet, um die Gegenwart des Songwriters zu bewohnen. „Es gibt diese zusammenhanglosen Momentaufnahmen“, erzählt er, „Erinnerungen aus der Zeit, die zwischen diesen Gedanken darüber auftauchen, wie es sich anfühlt, in diesem Alter und Musiker zu sein.“

„Parader hat ein berechtigtes Selbstbewusstsein, ich tue nicht so, als wäre ich etwas, was ich nicht bin“, gibt Henson zu. „Vielleicht akzeptiere ich einfach, dass das ein Teil von mir ist. Es ist lauter und hat diese größeren, lauteren, schärferen Klänge, aber nicht aus performativer Sicht. Vielleicht akzeptiere ich, dass das auch ein Teil von mir ist.“ Zum Abschluss des Albums schließt sich mit dem letzten Track „Performer“ der Kreis zur Frage des Albumtitels – die beiden sind untrennbar miteinander verbunden. Mit den Zeilen "I’ll show my scars to you no matter who you are“ gesteht Henson den emotionalen Schmerz, den es mit sich bringt, als Musiker in der Öffentlichkeit zu stehen. Der unerbittliche Lauf der Zeit ist ihm dabei ein widerwilliger Verbündeter: „Ich bin der, der herumstolziert und seine Wunden zeigt, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.“[info sheet from distr.]