Bruce Springsteens Heartland ist New Jersey. Das von Conor Oberst Nebraska. Und Thees Uhlmanns Herzland heißt Niedersachsen. Und wie seine beiden Kollegen ist auch der Tomte-Saenger gefangen zwischen Liebe und Hass fuer die Provinz. So etwa im Song -Lat. 53.7 Lon 9.11667-, der gleichzeitig Lob- und Abgesang auf seine Heimat ist. Uhlmann legt auf seinem ersten Soloalbum mehr Wert aufs Storytelling und nimmt einen mit auf eine Reise von Paris im Herbst bis nach Rom in Truemmern, von Guenter Grass zu Jay-Z (mit CASPER). In Uhlmanns Herzland ist Platz fuer nackte Priester und aufgemotzte Autos. Der Rock ist weniger indie, gibt sich stattdessen breiter und opulenter. Es muss nicht immer die Gitarre sein, die den Weg vorgibt. Warum nicht mal ein Klavier? Oder ein Beat? Ein Bass, ein paar Blaeser? Oder alles zusammen? Insgesamt mehr US- als Brit-Rock, mehr Tamtam als Tomte. Uhlmann und Produzent Tobias Kuhn schoepfen aus dem Vollen und klopfen an den Wall Of Sound, bis es staubt, kracht und wackelt.