Fourth solo album from Tolouse Low Trax.
TLTs viertes Soloalbum "Jumping Dead Leafs" ist eine sinnliche Illusion geheimnisvoller Kräfte... 38 Minuten purer Exorzismus, romantisch-dionysische Sexyness, angeheizt aus mechanischen Beschwörungsformeln, gemischt mit spektralen Stimmen vergessener imaginärer Menschenstämme, "Divina Commedia" Poesie einer Physikerin ("Incomprehensible Image") und weiteren mystischen Atemzügen... fordernde Musik... für Körper und Seele ... Ein Meister der Irritation, der sein Talent bis hin zu Album-, Tracktiteln und weiteren Komponenten offenbart (wer würde schon "Milk in Water" gießen?). Repetitive, minimalistische Musik kann manche Seele nervös machen, doch es scheint besser zu sein, im Falle von "Jumping Dead Leafs" primitive Musik ins Gespräch zu bringen - trotz eines gewaltfreien Anarchismus... Aber das sind alles nur aussichtslose Versuche, TLT einer stilistischen Region oder Familie zuzuordnen. Auch die Last des Erbes der klassischen europäischen Musik, die in der Popmusik mündete, scheint seinen wilden Verstand nicht zu beeinträchtigen. Obwohl es nicht verwunderlich wäre, die süßen Spuren eines J.S. Bach in deutscher elektronischer Musik zu spüren, gibt es bei TLT die klare Aussage, nicht ins sirupartige Gefängnis der Tradition hinabzusteigen.